Glossar


Ampere
Ampere ist die Maßeinheit für die elektrische Stromstärke.

Arbeit

Die elektrische Arbeit ist die Menge an Energie, die in einem bestimmten Zeitraum erzeugt oder verbraucht wird. Je länger ein elektrisches Gerät konstant läuft, desto mehr Arbeit wird verrichtet. Einheit: Kilowattstunde ( kWh).

Arbeitspreis

Der Arbeits- oder Verbrauchspreis gibt an, wie teuer eine Kilowattstunde Strom ist. Er wird in Pfennig pro Kilowattstunde berechnet und auf der Stromrechnung extra aufgeführt. Unterschieden wird zwischen Tag- und Nachttarif.

(Strom-) Beistellung

Damit ein Stromanbieter Strom in ein fremdes Netz leiten kann, muss er mit dem
Netzbetreiber eine Durchleitungsvereinbarung getroffen haben. In dieser werden verschiedene Punkte geregelt, beispielsweise die Netznutzungsgebühr. Sollte keine Einigung über eine Durchleitung getroffen werden können, gibt es noch die Möglichkeit der Beistellung. Der neue Stromanbieter lässt den Strom vom Netzbetreiber vor Ort "beistellen", leitet seinen Strom also nicht durch. Er kauft den teuren Strom, um seinen Kunden in diesem Ort überhaupt Strom liefern zu können. Oftmals schreibt er damit rote Zahlen, denn er verkauft den Strom billiger, als er ihn einkauft. Aus diesem Grund können "Beistellungsverträge" nur befristet sein, bis eine endgültige Durchleitungsvereinbarung getroffen wird.

Blockheizkraftwerk

Blockheizkraftwerke (BHKWs) sind Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme. Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung treibt der Motor einen Stromgenerator an, wodurch die Abwärme des Aggregats auf einen Heizkreislauf übertragen wird. Die Energieausnutzung kann bis zu 85 Prozent betragen.

Braunkohleschutzklausel
Auf Grund der staatlichen Subventionierung von Braunkohle ist festgelegt, dass in den neuen Ländern mindestens 70 Prozent des Stroms aus Braunkohle gewonnen werden muss. Bis zum 31. Dezember 2003 bzw. 2005 können Netzbetreiber in den neuen Bundesländern den Netzzugang für Elektrizität aus den alten Bundesländern verweigern, da die Verstromung durch die von der Regierung subventionierte Braunkohle in ausreichendem Maße
gewährleistet sein sollte.

CO2
CO2 ist die chemische Formel für Kohlendioxid.

Durchleitung
Seit der Liberalisierung des Strommarktes besteht das "Problem" der Durchleitung. D.h. wenn Sie Ihren Stromanbieter wechseln, muss Ihr neuer Anbieter seinen Strom zu Ihnen "durchleiten". Dazu muss er eine entsprechende "Durchleitungsvereinbarung" mit Ihrem Netzbetreiber, also Ihrem alten Anbieter, schließen. Ihr alter Anbieter kann eine Netznutzungsgebühr verlangen, die Höhe ist noch nicht einheitlich festgelegt. Kommt ein solcher Vertrag nicht zustande, können Sie keinen Strom von Ihrem neuen Anbieter beziehen. Die deutschen Netzbetreiber sind jedoch dazu verpflichtet, Strom von anderen Anbieter durchzuleiten. Oft können Einigungen erst nach zähen Verhandlungen getroffen werden, weil etwa die verlangten "Netznutzungsentgelte" zu hoch sind.

Einspeisevergütung
Vergütung für die Einspeisung von regenerativ erzeugtem elektrischem Strom in das allgemeine Stromnetz. Das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das im März von Bundestag und Bundesrat verabschiedet wurde, sieht beispielsweise für Solarstrom eine Einspeisevergütung von 99 Pfennig pro Kilowattstunde vor.

Energie-Label
Das Energie-Label auf neuen Elektrogeräten zeigt deren Stromverbrauch an. Es klebt meistens oben rechts. Achten Sie beim Neukauf von Elektrogeräten darauf - dann können Sie viel Strom und damit auch Geld sparen.

Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien, auch regenerative Energien genannt, sind beispielsweise Biomasse, Wind, Sonne und Wasser. Aus ihnen wird Ökostrom hergestellt. Gegenteil sind Kernenergie, Erdöl, Kohle und Erdgas, deren Verfügbarkeit begrenzt ist.

EVU
Abkürzung für Energieversorgungsunternehmen.

Fossile Brennstoffe
Zu den fossilen Brenntsoff gehören Erdöl, Kohle und Erdgas. Die Verfügbarkeit ist begrenzt. Werden sie verbrannt, entsteht Kohlendioxid (CO2).
Siehe auch Treibhauseffekt.

Gigawatt
Ein Gigawatt = 1000 Megawatt = eine Milliarde Watt

Grundpreis
Der Grundpreis ist neben dem Arbeitspreis die zweite Komponente einer Stromrechnung. Er ist vom Verbrauch unabhängig und kann monatlich oder jährlich erhoben werden. Er deckt feste Kosten wie etwa Stromzähler, Abrechnung und Inkasso ab.

Hochspannung
elektrische Spannung über 1000 Volt (1kV)

HT-Zeiten
Haupttarif-Zeiten

Jahresbenutzungsdauer

Die Jahresbenutzungsdauer in h/a (Vollbenutzungsstunden) ist der Quotient aus der Jahresarbeit und der maximalen Leistung. Sie sagt aus, wie viele Stunden Sie Elektrizität im Jahr bezogen hätten, wenn Sie konstant die Maximalleistung abgenommen hätten. Im Idealfall (bei absolut konstantem Verbrauch ohne Unterbrechung) wäre sie 365 * 24 h = 8.760 Stunden. Ein ähnliches Maß wird für den Benutzungsgrad der Kraftwerke verwendet:

So hatte z. B. die Kernenergie (als typische Grundlastkraftwerke) 1997 in Deutschland eine (Aus-) Nutzungsdauer von 7.645 Stunden, während z. B. Pumpspeicher ohne natürlichen Zufluss (als typische pitzenleistungskraftwerke) eine Nutzungsdauer von nur 780 Stunden hatten.

Je höher die Jahresbenutzungsdauer, desto höher ist daher zwar der Leistungspreis für die Netznutzung, doch desto geringer ist der Arbeitspreis für die Netznutzung. Ein konstanter Verbrauch - und damit eine geringe maximale Leistung und eine hohe Jahresbenutzungsdauer - zahlen sich aus. Die Preisblätter für die Nutzung der Netzinfrastruktur sind i. d. R. nach zwei oder drei Bereichen der Jahresbenutzungsdauer klassifiziert, so z. B. "unter 2.800 h/a" und "über 2.800 h/a".

Kernenergie
Quelle der Kernenergie ist die innere Bindungsenergie der Atomkerne. Die Kernbausteine sind von einer Atomsorte zur anderen verschieden stark aneinander gebunden. Das Maximum der Bindungsenergie je Kernbaustein liegt im Bereich der Massezahl 60. Durch Kernumwandlungen kann man deshalb Energie entweder durch Spaltung (Fision) schwerer Kerne wie Uran oder durch Verschmelzung (Fusion) leichter Kerne wie Wasserstoff gewinnen.

Kilowattstunde
Die Kilowattstunde - kurz: kWh - ist die Einheit der Elektr. Arbeit. Ein 1000-Watt-
Staubsauger verbraucht beispielsweise in einer Stunde 1000 Watt-Stunden Strom - das entspricht einer kWh. Weitere Beispiele: Mit einer Kilowattstunde Strom kann man sieben Stunden fernsehen (140 Watt-TV), 15 Hemden mit dem Dampfbügeleisen bügeln (1000 Watt-Dampfbügeleisen), zehn Stunden mit einer 100 W-Glühlampe einen Raum beleuchten - mit einer Energiesparlampe ist das sogar 50 Stunden lang möglich! -, mit einer 850 WKaffeemaschine 70 Tassen Kaffee kochen oder mit einem 25 Watt-CD-Player 40 Stunden
lang CDs abspielen.

Kohlendioxid
Kohlendioxid (CO2) entsteht bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Erdgas, Erdöl). Das von Mensch und Tier ausgeatmete Kohlendioxid wird von den Pflanzen mittels der Fotosynthese in energiereiche organische Verbindungen umgewandelt. CO2 absorbiert Wärmestrahlung und führt so zum Treibhauseffekt. Auch die Abholzung des Waldes verstärkt diesen Effekt. Der jährliche Ausstoß liegt weltweit bei 22 Milliarden Tonnen.

Kohlekraftwerk
Kohlekraftwerke sind mit Braun- oder Steinkohle befeuerte Dampfkraftwerke. In der Bundesrepublik Deutschland erzeugen sie etwa die Hälfte des Stroms. Zwar wurde ihre Umweltverträglichkeit in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, jedoch ist die Abgabe von rund 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre sehr umweltschädlich. Siehe auch Treibhauseffekt.

Konzessionsabgabe
Konzessionsabgaben sind Entgelte für die Einräumung des Rechts zur unmittelbaren Versorgung von Letztverbrauchern mit Strom und Gas im Gemeindegebiet mittels Benutzung öffentlicher Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen. Energieversorger müssen dafür einen bestimmten Pfennigbetrag pro Kilowattstunde an die Städte und Gemeinden zahlen. Kraft-Wärme-Kopplung Die meisten regionalen Stadtwerke erzeugen den Strom mittels der Kraft-Wärme- Kopplung (KWK). Dabei werden gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Damit können die Brennstoffe effektiver ausgenutzt werden, da der Anteil der Wärme, der über Turbine und Generator nicht in Strom umgewandelt werden kann, als Brauchwärme genutzt wird. Zum Schutz der KWK gibt es das KWK-Vorschaltgesetz, das am 24. März vom Bundestag verabschiedet worden ist.

Kraftwerk
Ein Kraftwerk ist eine Anlage zur Stromerzeugung. Es gibt Gas-, Öl-, Kohle-, Wasser-, Solar- und Kernkraftwerke.

Lastprofile
In Lastprofilen wird der Stromverbrauch der Bevölkerung geschätzt oder berechnet. Mit Hilfe der Lastprofile wird die Strommenge festgelegt, die für die Endverbraucher im Stromnetz zu einer bestimmten Zeit zur Verfügung gestellt werden muss.

Leistung
Die elektrische Leistung beschreibt die Intensität, mit der zu einem Zeitpunkt Energie erzeugt oder verbraucht wird (Leistung=Arbeit/Zeit). Je höher die Leistung eines elektrischen Geräts ist, desto mehr Energie (d. h. Arbeit) wird in einer Zeiteinheit verbraucht. Einheit: Watt (W) oder Kilowatt (kW).

Leistungspreis
Mit dem Leistungspreis wird die Einheit bezeichnet, die ein Stromanbieter für die Lieferung von Strom erhebt.

Megawatt
Ein Megawatt = 1000 Kilowatt = eine Million Watt.

Netzbetreiber
Vor der Liberalisierung war eine Unterscheidung zwischen Netzbetreiber und
Stromversorger nicht möglich, da der Netzbetreiber auch die Stromversorgung übernahm. Nach der Liberalisierung gibt es immer noch die Netzbetreiber, die aber nicht gleichzeitig auch der Stromlieferant sein müssen. Jeder Haushalt kann Strom von einem Anbieter seiner Wahl beziehen, vorausgesetzt dieser hat mit dem Netzbetreiber die Durchleitung geregelt.

Netzeinspeisung
Kleine Anlagen zur Stromerzeugung - zumeist privat betrieben - liefern oftmals
überschüssige Energie, die von den Betreibern nicht genutzt werden kann. Das betrifft vor allem Wasserkraftwerke sowie Solar- und Windkraftanlagen. Die
Energieversorgungsunternehmen müssen diese überschüssige Energie in ihr Netz aufnehmen. Die Vergütung darf einen bestimmten Prozentsatz des durchschnittlichen Strompreises nicht unterschreiten. Für Solarstrom beträgt sie beispielsweise 99 Pfennig pro Kilowattstunde. Das wurde im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgeschrieben.

Netznutzungsgebühr
Wenn Sie Ihren Stromanbieter wechseln, muss Ihr neuer Stromanbieter eine "Netznutzungsgebühr" an den Betreiber Ihres Stromnetzes zahlen. Damit kommt er praktisch für die Kosten auf, die dem Netzbetreiber bei der Durchleitung des Stroms entstehen. Das Problem bei der Sache ist, dass diese Gebühr noch nicht einheitlich festgelegt wurde. D.h. im Klartext, Bayernwerk nimmt eine andere (höhere) Gebühr als RWE. Bisher mußten Sie diese Gebühr allerdings nicht zahlen, sondern Ihr neuer Anbieter hat dieses übernommen. Nach der neuen Verbändevereinbarung II kann jedoch der Netzbetreiber diese Gebühr separat vom Kunden verlangen. Eine Benachrichtigung Ihres Netzbetreibers ist dafür Voraussetzung. Erhält der Kunde keine Benachrichtigung, bleibt alles beim Alten – nur eine Rechnung vom Stromlieferanten.

Niederspannung
Wechselspannung zwischen 50 und 1000 Volt (in Haushalten nicht mehr als 250 Volt), Gleichstrom zwischen 75 und 1500 Volt. Niedrigere Spannungen werden als Kleinspannung bezeichnet, höhere als Mittel- oder Hochspannung.

Nebentarif (NT)
Im Nebentarif (NT) - auch Schwachlasttarif genannt - wird der Stromverbrauch verrechnet, der montags bis freitags zwischen 23 und 6 Uhr, samstags zwischen 13 und 24 Uhr und an Sonn- und Feiertagen zwischen 0 und 6 Uhr erfolgt. In der restlichen Zeit wird im Haupttarif - auch Normaltarif genannt - abgerechnet. Um zwischen beiden Tarifen unterscheiden zu können, benötigt der Verbraucher ein Zweitarifgerät sowie ein Tarifschaltgerät.

Ökostrom
Ökostrom, "grüner" Strom oder "sauberer" Strom wird aus regenerativen Energien erzeugt. Zu diesen erneuerbaren Energien gehören Biomasse, Wind, Sonne und Wasser. Der Ökostrom-Anbieter sollte immer ein Ökostrom-Zertifikat nachweisen können.

Primäre Energieträger
Als primäre Energieträger oder Primärenergie werden Rohstoffe in ihrer natürlichen Form bezeichnet, aus denen Energie gewonnen wird. Dazu gehören Kohle, Erdöl, Erdgas, aber auch Wasser, Wind und Sonne.

Stromhändler
Stromhändler oder Stromlieferanten sind Unternehmen, die von im In- oder Ausland ansässigen Stromerzeugern Strom beziehen und als Partner des Kunden dafür Sorge tragen, dass der angeforderte Strom an den Abnahmestellen zur Verfügung steht.

Strommix
Die Zusammensetzung der Energieerzeugung eines Stromproduzenten aus unterschiedlichen Energieträgern.

Treibhauseffekt
Allgemein gesehen: In einem Treibhaus wird Sonnenlicht am Boden und durch die Pflanzen in längerwelliges Infrarotlicht umgewandelt. Dieses kann nicht mehr so gut entweichen und heizt somit das Treibhaus auf. Für die Erde bedeutet dies, dass hauptsächlich Kohlendioxid (CO2) Infrarotstrahlung absorbiert, die daraus entstehende Wärme wird weitergegeben. Die Nutzung fossiler Brennstoffe erhöht die CO2-Konzentration in der Luft. Die Folge: eine globale Erwärmung der Erde und eine Destabilisierung des Klimas. Flutkatastrophen oder Stürme sind beispielsweise darauf zurückzuführen.

Umspannwerk
Ein Umspannwerk - überwiegend als Freiluftanlage - wandelt die Wechselspannung von 380 kV bzw. 220 kV auf 110 kV um. Mit 110 kV erfolgt eine weitere regionale Verteilung des Stroms zu den Umspannwerken von 110 kV auf 20 kV.

Versorgungssicherheit
Anspruch des Kunden auf lückenlose Stromversorgung. Durch vertragliche Regelungen sind Verantwortungsbereiche für Netzbetreiber und Stromerzeuger festgelegt, der Netzbetreiber ist dabei für den ordnungsgemäßen Betrieb seines Netzes und somit für die Versorgungssicherheit zuständig.

Watt
Mit "Watt" - benannt nach dem schottischen Mechaniker James Watt (1736-1819), dem Erfinder der ersten verwendbaren Dampfmaschine - bezeichnet man die Einheit der elektrischen Leistung. Ein Watt (Kurzzeichen: W) ist die Leistung eines Vorgangs, bei dem in einer Sekunde (s) die Arbeit von einem Joule (J) verrichtet wird. Dezimale Vielfache sind das Kilowatt (kW = 1000 Watt), das Megawatt (MW = 1000 Kilowatt) und das Gigawatt (GW = 1000 Megawatt).

Wirkungsgrad

Der Wirkungsgrad bezeichnet das Verhältnis von abgegebener und aufgenommener Leistung bei Energieumwandlungen. Einen besonders hohen Wirkungsgrad erreichen Anlagen mit gleichzeitiger Nutzung der bei der Stromproduktion anfallenden Wärme.

Zweitarifzähler (HT/NT-Zähler)
Zähler, mit dem der Strom in verschiedenen Zeiträumen getrennt gemessen werden kann. Damit besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Preise je Kilowattstunde für den Strombezug am Tag und in der Nacht anzubieten. Die NT-Zeiten oder auch Schwachlastzeiten erstrecken sich zumeist von 21 oder 22 Uhr bis 6 Uhr sowie eventuell über das Wochenende. Die HT-Zeiten erstrecken sich über die restlichen Tages- bzw. Wochenzeiten.